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Schraubstockartige Spannung in britischer Bürgerlichkeit. (DR) Agatha, Mitte dreißig und Aushilfskraft in einem Supermarkt, hat einen ausgeklügelten Plan gefasst: Als unsichtbare Beobachterin verfolgt sie das Leben der attraktiven Meghan, die mit einem prominenten Sportreporter verheiratet ist. Agatha will Meghans Kind unmittelbar nach dessen Geburt entführen ... und dafür täuscht sie eine eigene Schwangerschaft vor. Der durch die geschätzte Serie um den an Parkinson erkrankten Psychiater O'Loughlin und den ehemaligen Polizeibeamten Ruiz bekannte Autor Michael Robotham lässt sich auf ein Wagnis ein: Gelingt es ihm, einen Roman ausschließlich aus weiblicher Perspektive zu schreiben und dabei Themen wie Schwangerschaft, Geburt, Mutterschaft glaubhaft zu schildern? Am Beginn lernen die LeserInnen zwei Frauen kennen, die eine (scheinbare) Vorzeigemutter, die andere vom Leben benachteiligt. Leise und ausführlich findet die Eskalation statt: Hier vom Gartenzaunidyll zur ehelichen Zerreißprobe, dort von einer schrulligen Persönlichkeit zur verstörenden Obsession. Der Blick durch die Augen einer Frau, die von Kindesentführung so beiläufig erzählt, als handle es sich um Ladendiebstahl, verursacht Gänsehaut. Kennern von Michael Robotham muss dieses Buch nicht empfohlen werden, alle anderen dürfen sich auf einen Thriller mit wenig Blut, dafür aber unerbittlichem Spannungsaufbau einstellen.

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