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Die Abenteuer des Wolfgang Amadé Mozart im Wien des 21. Jahrhunderts. (DR) Ein faszinierendes Was-Wäre-Wenn-Spiel spielt Eva Baronsky in ihrem Roman "Herr Mozart wacht auf". Konkret geht es um folgendes Szenario: Was wäre, wenn Mozart nach seiner Todesnacht im Jahr 1791 plötzlich im Jahr 2005 aufwacht, in einer chaotischen Party-WG, und versuchen muss, sich im Wien des 21. Jahrhunderts irgendwie zurechtzufinden? Dass er der große Mozart ist, liegt für seine Mitmenschen natürlich jenseits aller Plausibilität und so muss sich Mustermann, wie sich das im wahrsten Sinne des Wortes verkannte Genie fortan nennt, ein neues Leben und eine neue Identität aufbauen. Beim polnischen Geiger Piotr findet er Unterschlupf und als Klavierspieler in Restaurants und Clubs ein gewisses finanzielles Auskommen. Auch die Liebe tritt wieder in sein Leben, in Gestalt von Anju, einer Biologiestudentin mit indischen Vorfahren. Nebenbei arbeitet er an der Fertigstellung seines Requiems, das der historische Mozart der Nachwelt ja unvollendet zurückgelassen hat. Baronsky schafft es auf den circa 300 Seiten des Romans nicht nur, Sprachduktus und Genie Mozarts gut zu erfassen, sondern auch ein liebevolles Porträt eines genialen und exzentrischen Menschen zu zeichnen, für den alles, und besonders die Liebe, Musik ist. Versehen mit historischen Einsprengseln aus Mozarts Leben (Jugend, Werk, Schaffen) kreiert die Autorin eine plausible, ergreifende, humorvolle wie tragische Geschichte, die den Eindruck hinterlässt: So hätte der Ausnahmekünstler wirklich sein können. Unbedingt empfehlenswert.

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