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Eine Studie zur vernichtenden Macht fundamentalistischen Glaubens und der Widerstandskraft einer großen Liebe. (DR) Der vorliegende, wohl stark autobiografisch angehauchte Roman des niederländischen Schriftstellers Jan Siebelink schildert den verzweifelten Glaubenskampf eines einfachen Mannes und ist gleichzeitig die Geschichte einer großen Liebe. Hans Sievez, der Protagonist, ist nach dem frühen Tod seiner Mutter mit dem strenggläubigen Vater, aber ohne väterliche Zuwendung aufgewachsen. Nach der Flucht aus dem Vaterhaus und der Ausbildung zum Gärtner gründet er eine kleine Gärtnerei und heiratet seine Jugendliebe Margje. Nun könnte sein Leben trotz finanzieller Sorgen glücklich verlaufen, wenn nicht Hans durch ein Treffen mit einem alten Freund in streng calvinistische Kreise geraten wäre. Nunmehr überschatten sein verzweifeltes Streben nach Erlösung im Angesicht eines von den Brüdern als unerbittlich gezeichneten Richtergottes, sein strenger Fundamentalismus und sein angstbehafteter religiöser Übereifer seine Ehe, beeinträchtigen das Familienleben, legen sich wie ein schwarzer Schatten über die Beziehung zu seinen Söhnen und drohen einmal sogar die Beziehung zu seiner heißgeliebten Margje zu zerstören, eine Liebesbeziehung, die nicht zuletzt dank der Beständigkeit und Tapferkeit seiner Frau bis zu seinem vorzeitigen Tod nicht zerbricht. Der Autor ist selbst in streng religiösem Umfeld in einer kleinen Gärtnerei aufgewachsen und hat - wie der ältere Sohn im Roman - eine Lehrerausbildung absolviert. Der Roman ist sprachlich von dichterischer Kraft, inhaltlich aber in seiner detaillierten Schilderung der durch religiösen Fundamentalismus drohenden Entfremdung ungemein beklemmend und schwer in einem Stück zu lesen. LeserInnen, die bereit sind, sich mit dem bestürzenden Thema einer fundamentalistischen, lebenszerstörenden Religiosität auseinanderzusetzen, sehr zu empfehlen.

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