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Mehr Schwarz als Lila

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Gorelik, Lena
Verfasserangabe: Lena Gorelik
Jahr: 2017
Verlag: Berlin, Rowohlt Berlin
Mediengruppe: Schöne Literatur
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Zweigstelle: Bü. Leeheim Standorte: SL Gore Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Das Spiel ist aus. Aber warum? Als Paul verschwindet, rekapituliert Alex die Ereignisse, die zum Zusammenbruch der innigen Freundschaft mit Paul und Ratte geführt haben, und erkennt dabei unter anderem, dass „die Liebe etwas Destruktives ist, eine Kraft, die dazwischenkommt, wenn sie ein Riss ist, und wir keinen Klebstoff haben“. Drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben zusammengefunden und bieten sich Halt: Ratte (alias Nina) strickt, trägt Rastas und fährt Mofa ohne Helm, Paul hat einen behinderten Bruder, achtet auf die Sprache und liest freiwillig Seneca und Alex sammelt Oxymora, trägt schwarz und lebt seit dem Tod ihrer Mutter alleine mit ihrem Vater. Die drei bilden ein Wir, tauschen Küsse, als ob es nichts sei, bis plötzlich ein Du auftaucht: ein noch junger Referendar, unkonventioneller Vertretungslehrer für die Fächer Deutsch und Geschichte mit einem Faible für Kreatives Schreiben. Während dieser eine Beziehung zu Paul entwickelt und sich Ratte in ein anderes Mädchen verliebt, entdeckt Alex große Gefühle für ihren Lehrer und das Freundschaftsdreieck gerät in eine bedrohliche Schieflage. Dies reflektierend, sprechen zahlreiche Songzitate die Gefühle von Alex aus, die unausgesprochen bleiben. Als engagierter Referendar fährt man mit seinen Schülern nicht in die Toskana auf Studienreise, sondern nach Ausschwitz. Das ehemaligen Konzentrationslager stellt den Schauplatz für die finale Inszenierung von Alex´ Kampf um eine nicht mehr zu bewahrende Freundschaft, die sie mit einer weiteren Grenzüberschreitung retten will. Doch entweiht sie die Gedenkstätte dadurch, dass ihr Leben da Raum greift, wo das Leben von Hundertausenden von Menschen endete? Darüber lässt sich streiten und genau deshalb ist dieser Roman großartig, weil er uns an und über Grenzen führt und mit der Frage nach Angemessenheit in Bezug auf den Umgang mit dem Du, der Frage nach der Möglichkeit eines Wir durch Grenzüberschreitung zurücklässt. „Diese Geschichte ist ein Ich, sie ist ein Du, und sie ist Er nicht, und sie ist ein bisschen ein Vielleicht.“ Lena Goreliks Freundschafts-Drama in fünf Akten thematisiert auf der Inhaltsebene stilistische Mittel, die der Text selbst raffiniert umsetzt, um spannungssteigernde Leerstellen zu erzeugen, aber auch um Alex zu charakterisieren, die in der Sprache nach Erkenntnis tastend und dabei poetisch experimentell die Wahrheit hinter den Begriffen Liebe und Freundschaft auslotet.

Rezensionen

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Gorelik, Lena
Verfasserangabe: Lena Gorelik
Jahr: 2017
Verlag: Berlin, Rowohlt Berlin
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Systematik: Suche nach dieser Systematik SL, Zba
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Erwachsenwerden, Familie, Freundschaft, Liebe
ISBN: 978-3-87134-175-5
2. ISBN: 3-87134-175-4
Beschreibung: 250 S.
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Mediengruppe: Schöne Literatur